Die Technik
Ein bürgerschaftliches Projekt hat in der Gemeinde Breitnau die Energiewende eingeleitet. Nachdem bereits die 1. Bedingung zum Bioenergiedorf erfüllt war (Stromproduktion Gesamtgemeinde > 100% des Bedarfs) wurde die 2. Bedingung ebenfalls erfüllt. D.h. mindestens 50 % des Wärmebedarfs zur Gebäudebeheizung wird aus regenerativen Energieträgern erzeugt. Der Nachweis für die Projektumsetzung wurde durch eine Machbarkeitsstudie erbracht. Nach Projektumsetzung wird das 2,3-fache des Gesamtstromverbrauchs regenerativ erzeugt, der Wärmebedarf mit über 65% regenerativ gedeckt.
Die Wärmeerzeugung erfolgt auf der Basis eines Blockheizkraftwerkes mit einer thermischen Leistung von 659 kW/th bzw. einer elektrischen Leistung von 527 kW/el, befeuert mit Bioerdgas (Biomethangas) sowie mit zwei Holzkesselanlagen mit jeweils 500 kW/th, beschickt mit regional aus Waldrestholz erzeugten Holzhackschnitzeln. Ergänzt wird die Wärmeerzeugung durch einen Spitzenlast- bzw. Redundanz-Kessel, der mit Gas befeuert wird.
Die Heizzentrale befindet sich beim Leohof. Die Nahwärmehauptleitung führt von dort entlang dem Bergackerweg zum Wiesengrund und verteilt sich von dort aus dann in die einzelnen Anschlussbereiche im Kernort. Die derzeitige Trassenlänge beträgt insges. 7.775 m, davon sind 5.222 m Hauptleitung und 2.553 m Hausanschlüsse. Das Leitungsnetz ist auf eine Heizleistung von 3.000 kW mit einem Wärmeabsatz von 6 Mio. kWh/a ausgelegt. In der Wärmeleitung zirkuliert heißes Wasser in zwei Stahlrohren mit speziell ummantelter Dämmung. Durch ein in die Dämmung integriertes Meldesystem werden evtl. beschädigte Stellen angezeigt und können so im Bedarfsfall gezielt repariert werden.
Die erzeugte elektrische Energie wird von der BreitnauEnergie eG als Betreiber vollständig selbst vermarktet bzw. zunächst in das Netz eingespeist, um die Vergütung nach EEG 2012 (Erneuerbare-Energien-Gesetz) zu erhalten.